Übersicht
Die Sammlung Goetz ist eine international bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst mit einem eigenen Ausstellungsgebäude in München-Oberföhring. Sie wurde im Jahr 1993 von der Sammlerin Ingvild Goetz gegründet und umfasst heute mehr als 5000 Werke aus nahezu allen künstlerischen Gattungen. Zu den Schwerpunkten gehören Arte Povera, amerikanische Malerei ab den 1980er Jahren, Young British Artists, Medienkunst, Fotografie und Arbeiten auf Papier. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Werkbestände von einzelnen Künstlerpersönlichkeiten wie zum Beispiel Rosemarie Trockel, Thomas Schütte, Mike Kelley und Peter Fischli & David Weiss.
2014 schenkte Ingvild Goetz einen Teil ihrer Sammlung und das Ausstellungsgebäude dem Freistaat Bayern, der es seitdem als eine staatliche Institution weiterführt.
Zu den Aufgaben der Sammlung Goetz zählt die Lagerung, Pflege, wissenschaftliche Betreuung und Präsentation der Kunstwerke. Das geschieht über kuratierte Ausstellungen im eigenen Haus, internationale Kooperationsprojekte und einem intensiven Leihverkehr. Mit ihrem Schwerpunkt auf Gegenwartskunst wird die Sammlung Goetz kontinuierlich um neue künstlerische Positionen erweitert und bereits bestehende Werkgruppen von Künstler*innen durch Ankäufe ergänzt.
Seit ihrer Gründung 1993 spiegelt die Sammlung Goetz in ihrer Ankaufs- und Ausstellungspraxis die gesamte Bandbreite gesellschaftlicher Identitäten und sexueller Orientierungen. Diskriminierung und Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und queere Menschen (kurz: LSBTIQ*) tritt sie konsequent entgegen und setzt sich für ihre Gleichstellung, Wertschätzung und Stärkung in der Gesellschaft ein.
Viele der Werke aus dem Sammlungsbestand beschäftigen sich ganz explizit mit Themen zur Sexualität, Geschlecht und Identität. Sie wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, zu denen Kataloge publiziert und ein vielfältiges Begleitprogramm mit Gesprächen, Führungen und Workshops zur Vermittlung angeboten wurde.
Ziel der Sammlung Goetz ist es, den umfangreichen Werkbestand möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Den digitalen Wandel betrachtet sie als eine Herausforderung, tradierte Vorstellungen, Strukturen und Handlungsempfehlungen in der musealen Praxis zu überdenken und zu erneuern. Mit dem Ausbau von barrierefreien digitalen Angeboten und Vermittlungsformaten will sie den permanent wandelnden Formen von Kommunikation gerecht werden und unterschiedlichen Nutzer*innen die Teilhabe, Partizipation und Vernetzung ermöglichen.