Auffallend ist die Nähe der künstlerischen Strategien von Jürgen Klauke und Cindy Sherman. Beide Künstler*innen arbeiten hauptsächlich mit Fotografien ihrer selbst in gestellten Situationen, in denen sie sich mit unterschiedlichen Rollenbildern auseinandersetzen. Beide treten gleichzeitig als Schauspieler*in, Regisseur*in, Ausstatter*in und Fotograf*in auf. Während Sherman sich mit ihren aufwendigen Maskeraden auf kunst- und filmhistorische Vorbilder bezieht und ständig neue Identitätswandlungen durchläuft, bleibt Klauke stets der provozierende Spieler seines Selbst. Die Ausstellung Self Performance zeigte mit Werken aus dem Bestand der Sammlung Goetz die Nähe und Spannungen zwischen den beiden unterschiedlichen Protagonist*innen.
Einen prägnanten Überblick auf die künstlerische Entwicklung Jürgen Klaukes gaben 20 Fotoarbeiten von 1971 bis 1998. Neben seinen bekannten Fotosequenzen waren auch eine Gruppe von Aquarellen und mehrere Videodokumentationen seiner Performances und Aktionen zu sehen. Cindy Sherman war mit 30 Fotografien aus einem Zeitraum von 30 Jahren in der Ausstellung vertreten. Dazu gehört auch die komplette Serie der Bus Riders (1976) sowie eine Auswahl aus der frühen Schwarz-Weiß-Serie der Untitled (Film Stills) (1977–1980) mit der die Amerikanerin international berühmt wurde.