In House with Pool von Teresa Hubbard und Alexander Birchler werden mehrere Handlungsstränge konsequent parallel geführt, ohne dass sie sich jemals berühren – das Warten einer Frau in einem gepflegten Haus, ein aus diesem Haus fliehendes und wieder zurückkehrendes Mädchen sowie der Gärtner, der ein totes Reh aus dem Swimmingpool birgt. Dabei ist nicht nur das Ende, sondern auch der Anfang der Erzählung offen. Und alles, was die Betrachter*innen in eine bestimmte Reihenfolge bringt, um es zu deuten, bleibt bloße Vermutung.
In Montarons Film Balbvtio schießt ein Junge Tauben in einer alten Kirche und wickelt einer der Tauben einen Zettel vom Bein. Der Text darauf ist jedoch so deutlich bzw. undeutlich wie konkrete Poesie. Bei alldem ist die Reihenfolge der Ereignisse so lose und hat so viele Brüche wie in einem Traum.
Die Werkauswahl von Open End zeigt, dass die Regisseur*in bei der Wahl der künstlerischen Mittel und erzählerischen Techniken ebenso viele Möglichkeiten hat wie die Autor*in eines Romans. Dazu gehört das offene Ende, aber auch der Genremix, die Rahmen- und Episodenerzählung, das gesamte Spektrum von Erzählperspektiven, die Technik des Bewusstseinsstroms und die Variation über ein Grundthema.