Lag bei der Werkauswahl für fast forward ein Schwerpunkt auf den veränderten Sehgewohnheiten unserer Gesellschaft, so untersuchte The Power of Motion die Macht der Bewegung und Beschleunigung beziehungsweise deren Gegenteil, das Potenzial der Entschleunigung. Unsere Gesellschaft lebt in einer Welt, die sich fast ausschließlich und zunehmend im Fast-forward-Modus fortbewegt. Sie ist durch ein hohes Maß an Mobilität geprägt: globaler Warenhandel, mobile Arbeitsplätze, permanente Vernetzung durch virtuelle Kommunikation. Wirtschaftliche und politische Lebensbedingungen zwingen das Individuum sich in Bewegung zu setzen: zwischen Städten, Ländern und Kontinenten. Zur Präsentation der Werke wurden handelsübliche Frachtcontainer verwendet, um auch in der Ausstellungsarchitektur den Aspekt der Mobilität aufzugreifen. Im Kontext des thematischen Bogens wurden Installationen und Filme von Matthew Barney und Jochen Kuhn präsentiert, die in ihren Werken eine Form von Privatmythen entstehen lassen. Während bei Paul Chan das Narrative im Vordergrund seiner animierten Videos steht, wird die Bewegung in den Arbeiten von Christoph Brech zu einer poetischen Geste. Bei Fiona Tan hingegen ist die Energie der Bewegung nur in der Anspannung zu erahnen.
Im ZKM-Medientheater wurden begleitend folgende Filme gezeigt:
Wilhelm Sasnal, 14. Juli 2010
Ulrike Ottinger, 21. Juli 2010
Jochen Kuhn, 28. Juli 2010