Vor dem Hintergrund einer differenzierten Betrachtung der Geschlechterverhältnisse wirft die Ausstellung erneut Fragen zur Konstruktion von Körperkonzepten und Identitätszuschreibungen auf. Der Begriff des Postfeminismus im Untertitel zielt dabei nicht auf eine Abgrenzung zu den feministischen Konzepten der 1970er Jahre, sondern unterzieht sie vielmehr einer Revision. Ausgehend von der Beobachtung, dass es eine starke Präsenz von Künstlerinnen im Ausstellungsbetrieb der 1990er Jahre gibt, zeigt die Ausstellung Werke von 15 Künstlerinnen und zwei Künstlern, die sich kritisch mit dem Bild des Körpers in unserer Gesellschaft und der Einschreibung von Machtverhältnissen befassen. Dieses Thema ist auch einer der Sammlungsschwerpunkte von Ingvild Goetz: „Ich möchte mit meiner Sammlung wach rütteln oder aufmerksam machen, und zwar nicht nur in einem politischen Sinn, sondern auch durch sehr gute, ästhetisch in sich gute Kunst.“ Viele der gezeigten Arbeiten sind aus den Bereichen Fotografie und Video. Sie setzten sich kritisch mit den in den Medien geformten Körperbildern auseinander.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden entwickelt und war dort in veränderter Form vom 14. September bis 10. November 2002 zu sehen. Anders als in Baden-Baden fehlen in der Ausstellung im Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz Werke von Karen Kilimnik, da sie in The Mystery of Painting mit einem eigenen Raum vertreten war, genauso wie Mike Kelley, dessen Unisex Lovenest von Juni bis November 2000 in der Sammlung zu sehen war, und Andrea Zittel, der die nächste Ausstellung gewidmet sein wird.
Weitere Ausstellungdaten:
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden | 14. September – 10. November 2002
Unter dem Titel Just Love Me:
Kunstmuseum Bergen, Bergen, NO | 23. August – 26. Oktober 2003
Fries Museum, Leeuwarden, NL | 24. April – 21. Juni 2004