Die Videofilme der fünf Künstler*innen in der 8. Kooperationsausstellung mit dem Haus der Kunst knüpfen an vertraute filmische Genres, wie Softporno-, Horror- und Splatterfilme an, folgen jedoch keiner linearen Handlung. Durch harte Schnitte, überraschende Wendungen und ungewohnte Perspektiven unterlaufen sie die Sehgewohnheiten, die leidenschaftlichen Kinozuschauer*innen zu Eigen sind.
Mit ihrem Videofilm life like hat die Künstlerin Aïda Ruilova dem französischen Horrorfilmregisseur Jean Rollin ein Denkmal gesetzt. Bleich und starr liegt er auf seinem Totenbett. Zuerst trauert die junge Frau um den Alten, doch dann beginnt sie sich durch Berührungen und angedeutete sexuelle Handlungen an ihm zu vergehen. In Pink Ball inszeniert Annika Larsson ein homoerotisches Machtspiel um einen gestrandeten nackten Mann und Shahryar Nashat protokolliert in seiner Videoinstallation Laterally Yours, 154 Days, wie sich ein Häftling mit seiner ausweglosen Situation arrangiert.
„Die gezeigten Videos kühlen große Gefühle auf kurze Segmente visueller Lust herunter, reißen die enge Beziehung zwischen Zuschauersubjekt und Filmtext auseinander“, erklärt Gürsoy Doğtaş: „So wird das Versprechen nach Lustgewinn, Kontrolle und Macht außer Kraft gesetzt.“
Kuratiert von Gürsoy Doğtaş