Seit den 1970er-Jahren bis heute entwickelt Laurie Simmons ein fotografisches Oeuvre, das die Inszenierung von Alltagswelten zum Thema hat. Verkleinerte Architekturen und künstliche Räume sind die Bühne für ihre Figuren. Diese werden, von menschlichem Habitus inspiriert, in Rollenspielen und szenischen Sequenzen zum Spiegel unseres Lebens.
Laurie Simmons arbeitet vom Beginn ihrer Karriere an seriell, sowohl in Schwarz/Weiß als auch in Farbe. Nicht selten wirken die Fotografien wie Filmstills, die in ihrer Aneinanderreihung eine Geschichte erzählen. Der Cowboy oder der Tourist sind die Akteure, die Innenräume oder Landschaften beleben. Die weibliche Figur erscheint als Hausfrau, Dame des Hauses oder als sexualisiertes Objekt.
Viele der Protagonist*innen scheinen nur ein Klischee zu leben und sind Gefangene eigener gesellschaftlicher Konventionen. Mit ihren hyperrealen, aber immer eng begrenzten Welten sowie ihren Darstellungen von Prototypen hat Laurie Simmons bereits früh ein sozialkritisches Werk geschaffen, das gerade durch das gewählte Medium der Fotografie die in den Medien vorgestellten Ideale kolportiert.
Kuratiert von Karsten Löckemann und Angelika Nollert
Eine Kooperation des Neuen Museums in Nürnberg mit der Sammlung Goetz.