Schadenfreude ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Dass Humor psychisch entlastend wirkt, hat schon Sigmund Freud beschrieben. In der Film- und Unterhaltungsindustrie haben sich mit Slapstick, Comedy und schwarzem Humor beliebte Genres entwickelt, um über das Missgeschick von anderen lachen zu können.
Die siebte Ausstellung im Haus der Kunst versammelt 15 Arbeiten der Medienkunst aus der Sammlung Goetz, die diese Grenze ausloten und zum Teil bewusst überschreiten. Der Titel der Ausstellung Broken bezieht sich auf die gleichnamige Videoinstallation von Tony Oursler. Sie zeigt eine männliche Puppe, deren Kopf zwischen Stühlen eingeklemmt ist. Obwohl der Körper nur durch einen karierten Stoff angedeutet ist, wirkt die Situation sehr lebensecht, da auf den Kopf der Puppe das Mienenspiel eines lebendigen Menschen projiziert wird.
Darf man darüber noch lachen oder nicht? Das ist die Frage, die viele dieser Arbeiten aufwerfen. Denn oftmals bleibt einem das Lachen im Halse stecken und wandelt sich in Bestürzung oder Mitgefühl, wenn andere Menschen bloßgestellt werden oder zu Schaden kommen.
Vom 22. bis 26. April 2015 fand die internationale Kunstfilmbiennale KINO DER KUNST in München statt. Deshalb wurde die Ausstellung Broken. Slapstick, Comedy und schwarzer Humor mit Medienkunst aus der Sammlung Goetz verlängert. Leider stand die titelgebende Arbeit Broken von Tony Oursler wegen eines anderen Ausstellungsprojektes nicht mehr zur Verfügung. Stattdessen wurde von Jochen Kuhn der Film Sonntag 3 (2012) gezeigt.
Kuratiert von Ingvild Goetz und Cornelia Gockel