Barbara Kasten (*1936) hat von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart ein beeindruckendes künstlerisches Werk geschaffen. Es umfasst Fotografien, Skulpturen, raumgreifende Objekte bis hin zu komplexen Multimedia-Installationen. Ihr Kunststudium an der University of Arizona schloss sie 1959 als Malerin ab.
In ihrer Zeit in Deutschland 1964-1967 lernte sie die Ideen des Bauhauses kennen, begeisterte sich für den interdisziplinären Ansatz und begann sich für die Wechselwirkung von Architektur, Raum, Textil, Bühne, Licht und Farbe zu interessieren.
Inspiriert von den Fotogrammen des Bauhauslehrers Lázló Moholy-Nagy experimentierte sie 1974 erstmals mit der kameralosen Fotografie. Neben dem deutschen Bauhaus, dem russischen Konstruktivismus und der amerikanischen Minimal Art hatte die kalifornische Light-and-Space-Bewegung einen großen Einfluss auf ihr Werk.
Im Zentrum der Ausstellung stehen ihre abstrakt-geometrischen Farbfotografien der 1980er Jahre aus den Serien Construct und Architectural Site, die sich dem Wechselspiel von Licht und Schatten widmen und dabei neue Raumerfahrungen bieten. Darüber hinaus sind weitere Werkgruppen, wie die Photogenic Paintings, kameralose Fotografien hergestellt mittels einer chemischen Eisenlösung, Double Negative, eine Serie von Silbergelatinedrucken, Bildobjekte mit fluoreszierendem Plexiglas, sowie eine Videoinstallation der Künstlerin zu sehen, die ihren gattungsübergreifenden künstlerischen Ansatz und ihre Lust am Experiment sichtbar machen.
Kurator: Karsten Löckemann
Kuratorische Assistenz: Pietro Tondello