Ende der 1980er Jahre entwickelte sich vor dem Hintergrund der Popkultur in London eine aufregende neue Kunstszene. Mit ihrer frechen, anzüglichen und unverblümten Bildsprache thematisierten die Künstler*innen grundlegende gesellschaftspolitische Fragen zur Sexualität, Identität, Macht, Unterdrückung und Ausgrenzung. In einer leerstehenden Lagerhalle in den Docklands von London veranstaltete Damien Hirst 1988 die legendäre Ausstellung Freeze und begründete damit den Mythos der Young British Artists. Ihren Erfolg auf dem Kunstmarkt verdanken sie dem Engagement des Werbe-Moguls Charles Saatchi, der die Ausstellung besuchte und begann die noch jungen britischen Künstler*innen zu sammeln. 1997 zeigte er sie in der Ausstellung Sensation in der Royal Academy in London.
Ingvild Goetz hat die aktuelle Entwicklung der britischen Kunstszene mit großem Interesse verfolgt. In ihrer Sammlung befinden sich Schlüsselwerke der Young British Artists, wie etwa der Smoking Room (1997) von Sarah Lukas, Untitled / Concave and Convex Beds (1992) von Rachel Whiteread oder Why I Never Became a Dancer (1995) von Tracey Emin. Die zweiteilige Ausstellung Art from the UK präsentiert Installationen, Filme, Fotografien und Arbeiten auf Papier aus den 1990er Jahren von neun britischen Künstler*innen aus dem Sammlungsbestand.
Teil 1: Douglas Gordon, Mona Hatoum, Abigail Lane, Rachel Whiteread
27. Oktober 1997 – 28. Februar 1998
Teil 2: Angela Bulloch, Willie Doherty, Tracey Emin, Sarah Lucas, Sam Taylor-Wood
30. März – 2. August 1998