Anri Sala gelingt es, gesellschaftspolitische Themen und Fragestellungen in berührenden Bildern zum Ausdruck zu bringen. Gegenwart und Vergangenheit werden auf eine poetische Weise miteinander verknüpft. Déjeuner avec Marubi (1997) entstand ein Jahr nachdem er Tirana verlassen hatte, um sein Studium in Paris am Département Vidéo der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs zu beginnen. In dem 1-Kanal-Videofilm verbindet er in einer Animation die historische Fotografie Women in Shkodra dress von Pjetër Marubi mit einem Ausschnitt aus Édouard Manets Gemälde Déjeuner sur l’herbe. Zwischen Fiktion und Dokumentation bewegt sich die Arbeit Nocturnes (1999), in der die Erinnerungen eines ehemaligen UN-Soldaten und die Beobachtungen eines Zierfischzüchters gegenübergestellt werden. Byrek (2000) ist eine Videoinstallation, bei der Sala einen Film von der Zubereitung des gleichnamigen traditionellen albanischen Gerichts auf den vergrößerten Ausdruck eines Briefes seiner Großmutter projiziert. Für den Film Uomoduomo (2000) der einen Mann schlafend im Mailänder Dom zeigt, wurde Sala 2001 auf der Biennale von Venedig mit dem Young Artist Price ausgezeichnet.
Uomoduomo, 2000 (1’ 41’’)
30. November – 21. Dezember 2001
Byrek, 2000 (21’ 43’’)
7. Januar – 1. Februar 2002
Nocturnes, 1999 (11’ 28’’)
4. Februar – 1. März 2002
Déjeuner avec Marubi, 1997 (4’ 07’’)
4. März – 22. März 2002