Seine Inspirationen bezieht Andy Hope 1930 aus einer Vielzahl von Quellen, unter anderem auch aus der Welt der Comics. Er setzt sie nicht wie Pop-Art-Künstler*innen ein, sondern entwickelt die Figuren, Geschichten und Landschaften eigenständig weiter. Andy Hope 1930 geht fragmentarisch vor und arbeitet mit Übermalungen, Collagen und Cut-outs. In seinem Werk begegnen sich ausgestorbene Urzeitmonster, SS-Schergen, fliegende Superhelden, kämpfende heroische Krieger und Aliens. Die Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, insbesondere mit den Positionen von Edvard Munch und Kasimir Malewitsch, ist für den Künstler genauso wichtig wie diejenige mit Hollywood-Klassikern ab den 1930er Jahren, trashigen B-Movies oder dem gesamten Science-Fiction-Genre. Hedy Lamarr, Frances Farmer, Veronica Lake, John Wayne und Charles Manson spielen in seinem Werk ebenso eine Rolle wie Spiderman und Batman.
Eigens für die Ausstellung in der Sammlung Goetz hat der Künstler eine neue Rauminstallation, Infinity Crisis (2009), geschaffen: eine Tapete, die Motive einiger ausgestellten Gemälde vielfach reproduziert – wie ein Science-Fiction-Kabinett aus der Zukunft. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass sich Motive der Tapete in den davor hängenden Originalgemälden wiederholen. Die optische Irritation führt zur Frage nach Original und seiner Reproduktion. Die Ausstellungssituation selbst wirkt wie eine Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit.