Diese Fotografie zeigt mehrere zweidimensionale Arbeiten des Künstlers Andy Hope 1930. Die Stellwand, die als Hintergrund dient, ist ebenfalls mit den Arbeiten tapeziert, sodass man nur noch schwer erkennen kann, was Original und was Tapete ist. Andy Hope 1930, Sammlung Goetz München
Sammlung Goetz

Andy Hope 1930

Andy Hope 1930, wie sich Andreas Hofer seit 2010 nennt, schafft im Rahmen der Architektur des Ausstellungsgebäudes eigenständige Räume mit einer besonderen Stimmung. Er hat eine komplexe Ikonografie entwickelt, die verschiedene Erzählstränge des Fiktiven und der Imagination verbindet. Der Künstler konfrontiert die Moderne, einschließlich ihrer Gespenster und Zeichen, mit Trümmern der Geschichte, Elementen der Gegenwart und fantastischer Zukunft. Dabei entsteht, wie der Künstler beschreibt, eine „labyrinthische Unendlichkeit“.

Seine Inspirationen bezieht Andy Hope 1930 aus einer Vielzahl von Quellen, unter anderem auch aus der Welt der Comics. Er setzt sie nicht wie Pop-Art-Künstler*innen ein, sondern entwickelt die Figuren, Geschichten und Landschaften eigenständig weiter. Andy Hope 1930 geht fragmentarisch vor und arbeitet mit Übermalungen, Collagen und Cut-outs. In seinem Werk begegnen sich ausgestorbene Urzeitmonster, SS-Schergen, fliegende Superhelden, kämpfende heroische Krieger und Aliens. Die Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, insbesondere mit den Positionen von Edvard Munch und Kasimir Malewitsch, ist für den Künstler genauso wichtig wie diejenige mit Hollywood-Klassikern ab den 1930er Jahren, trashigen B-Movies oder dem gesamten Science-Fiction-Genre. Hedy Lamarr, Frances Farmer, Veronica Lake, John Wayne und Charles Manson spielen in seinem Werk ebenso eine Rolle wie Spiderman und Batman.
Eigens für die Ausstellung in der Sammlung Goetz hat der Künstler eine neue Rauminstallation, Infinity Crisis (2009), geschaffen: eine Tapete, die Motive einiger ausgestellten Gemälde vielfach reproduziert – wie ein Science-Fiction-Kabinett aus der Zukunft. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass sich Motive der Tapete in den davor hängenden Originalgemälden wiederholen. Die optische Irritation führt zur Frage nach Original und seiner Reproduktion. Die Ausstellungssituation selbst wirkt wie eine Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit.
 

Andreas Hofer
Andy Hope 1930

192 Seiten, 197 Abb., Softcover
Deutsch/Englisch
2009, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
ISBN 978-3-939894-13-1
€ 25,00

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